Gerätehaus

Hier erfahren Sie viele interessante Details über das Feuergerätehaus in der Regener Straße.

Das Gerätehaus 


Das Feuerwehrgerätehaus befand sich ehemals im Bereich der heutigen „Pfarrgasse“. Es wurde  ebenfalls durch Kriegseinwirkungen beschädigt. In der Begründung des Zuwendungsantrages des Marktes an das Landratsamt Grafenau zu den Baukosten für einen Neubau wird darauf hingewiesen, dass „das Schlauchmaterial, das die Marktgemeinde mit Unterstützung der notleidenden Bevölkerung in den letzten Jahren seit der Währungsumstellung mit großen Opfern wieder angeschafft hatte, nirgends aufbewahrt werden kann und deshalb bereits zu einem erheblichen Teil zugrunde gegangen ist. Eine Trocknungsmöglichkeit für die Schläuche ist überhaupt nicht vorhanden. Von den beiden Motorspritzen wird dauernd das Benzin gestohlen. Im Ernstfall sind diese nie einsatzfähig“. 

Mit Schreiben vom 31.5.1948 an den Marktgemeinderat berichtete der Kommandant Fritz Peter zuvor über den erstmaligen Zusammentritt des Ausschusses mit Benedikt Bart, Josef Süß, Michl Pauli, Johann Dorfner und Franz Xaver Weidgans am 29.5.1948 aus, wie er ausführte, „brennenden Gründen“. Es ging vor allem um dringend benötigtes Schlauchmaterial, von dem die Wehr „nur mehr über einige Längen“ verfügte, das nicht ausreichte, um Löschwasser aus dem Brandweiher zum Ortszentrum zu fördern und das bei voller Belastung zudem zu bersten drohte.  

Gleichzeitig richtete der Ausschuss das Ersuchen an den Marktgemeinderat, „ein jahrzehntelanges dringendes Bedürfnis zu verwirklichen und endlich mit Ernst und Energie an den Neubau eines Feuerhauses heranzutreten und darüber Beschluss zu fassen“.  

Es ist unter diesen Gesichtspunkten nicht erstaunlich, dass bereits im Jahre 1950 trotz vielfältiger, anderweitiger Aufgaben und Notwendigkeiten der Nachkriegszeit eine Planung zum Neubau des Feuerlöschgerätehauses an der Regener Straße erstellt worden ist. Es bot im Erdgeschoß Platz für 3 „Fahrgeräte“ und Ausrüstung für die Wehr und sah neben einem Schlauchtrockenturm auch einen Versammlungsraum, der heute als „Schulungsraum“ bezeichnet würde, vor. Im Obergeschoß waren 2 Wohnungen geplant. Das Untergeschoß schließlich war der Freibank, Kellerräumen für die Wohnungen und dem Schlauchwaschraum vorbehalten.

Gerätehaus

Nach den Aufzeichnungen wurde der Bau bereits im Juli dieses Jahres begonnen und am 25.10.1953 eingeweiht. Die Baukosten betrugen seinerzeit rund 82.400,00 DM. Bei der Gemeinde blieben Kosten in Höhe von rd. 44.000,-- DM, der Freistaat Bayern gab 17.200,-- DM als Zuschuss. Insbesondere mit dem späteren Ankauf des ersten Tanklöschfahrzeuges ergaben sich erhebliche Probleme aus der unzureichenden Breite der Einfahrtstore (die Außenspiegel des Fahrzeuges mussten bei der Ein- und Ausfahrt zurückgeklappt werden) und auch dem Platzangebot im Innenraum. Zwar wurde das Tor zum Stellplatz des Tanklöschfahrzeuges im Rahmen der statischen Möglichkeiten verbreitert, um wenigstens die Ein- und Ausfahrt zu erleichtern, doch blieb die Raumnot für die Unterbringung des Schlauchmaterials und vor allem der Schutzanzüge für die zahlenmäßig erheblich angewachsene Wehr. Der Schlauchtrockenturm wurde mit einer elektrischen Winde nachgerüstet, war aber für die inzwischen allgemein auf 20 m verlängerten Schläuche nicht hoch genug. Der Schulungsraum reichte ebenfalls nicht mehr aus und musste unabhängig davon ohnehin für die Geräte- und Materiallagerung, wie beispielsweise das Ölbindemittel, genutzt werden. 

Aus diesem Grunde wurde aus der Mitte der Wehr heraus im Frühjahr 1986 der Antrag an die Marktgemeinde zum Neubau eines Gerätehauses gestellt. Der Unternehmer, Förderer und später langjährige Vorsitzende des Feuerwehrvereins, Herbert Kern, hatte dazu bereits einen Bauentwurf fertigen lassen. Eine wesentliche Voraussetzung war durch die Bereitstellung einer ca. 300 m² großen Grundstücksteilfläche, die Frau Maria Toso unentgeltlich dem Markt für diesen Zweck überlassen hatte, gegeben.
In der Sitzung des Marktgemeinderates am 08. April 1986 konnte dem Antrag der Feuerwehr gleichwohl nicht entsprochen werden, weil vorerst andere, in den Augen der Mehrheit der Marktgemeinderäte, wichtigere Maßnahmen eine Finanzierung dieses Vorhabens zusätzlich nicht  erlaubten. Die Feuerwehrmitglieder indes befürchteten, dass ihr Anliegen auf längere Zeit dem erheblichen Finanzbedarf für andere Projekte geopfert werden sollte.  Um dem vorzubeugen, berief der Kommandant Josef Killinger eine außerordentliche Mitgliederversammlung der aktiven Mannschaft im Beisein einiger Marktgemeinderäte, des Kreisbrandinspektors und Kreisbrandmeisters ein. Der Kommandant gab im Rahmen dieser Versammlung bekannt, dass von Seiten der Regierung von Niederbayern der Förderung der Baumaßnahme nichts im Wege stünde. Er ging dabei von einer Zuschussrate mit 70 % aus. Für die Wehr selbst sicherte er zu, einen Betrag mit 100.000,00 DM an Bargeld und vor allem Sach- und Eigenleistungen aufzubringen. Aufgrund dieser Zusage stellte sich Bürgermeister Franz Hilmer hinter die Forderung der Feuerwehr.                            

Am 14.10.1986 wurde nach den notwendigen Vorarbeiten zur Planung und Gewährung staatlicher und kommunaler Finanzierungshilfen die Firma Herbert Kern in Schönberg mit der Ausführung der Baumeisterarbeiten beauftragt und damit der Neubau begonnen. Er wurde als Anbau an das bestehende Haus errichtet, das in den notwendigen Gesamtbedarf einbezogen und somit sinnvoll und kostensparend weiterhin genutzt werden konnte. 


Die Planung des Neubaus sah im Untergeschoss vor allem einen Lehrsaal, Sanitäranlagen und die Heizung, im Erdgeschoss Abstellplätze für 3 Fahrzeuge, die Einrichtungen für Schlauch- und Stiefelwäsche sowie die Schutzanzüge vor.

Am 31.7.1988 konnte der Neubau offiziell im Rahmen einer groß angelegten Feier seiner Bestimmung übergeben werden. Am Tag zuvor konnte sich die Bevölkerung in einem „Tag der offenen Tür“ über das gelungene Werk informieren. 
Nach dem Gottesdienst, an dem auch Prominenz aus  Wirtschaft und vor allem Politik teilnahm, wurde ein Festzugzug mit den örtlichen Vereinen durch den Markt veranstaltet. Im Feuerwehrhaus selbst spendete dann Pfarrer Apfelbeck dem Haus den kirchlichen Segen. 
Kommandant Helmut Beckert begrüßte die zahlreich erschienen Ehrengäste, darunter auch den Bundestagsabgeordneten Barthl Kalb, den Landtagsabgeordneten Alfons Urban, den Landrat Franz Schumertl sowie zahlreiche Feuerwehrmitglieder aus Schönberg bei Lauf a.d.Pegnitz, die als befreundete Wehr eigens mit einem Omnibus angereist waren. 

In seiner Festansprache bezifferte Bürgermeister und Vereinsvorsitzender Franz Hilmer die Baukosten auf rd. 750.000,-- DM. Die staatliche Förderung betrug 380.000,-- DM, die Bayer. Versicherungskammer gab 20.000,-- DM und der Verein leistete 30.500,-- DM. Darin waren Arbeitsleistungen in erheblichem Umfang enthalten. Verschiedene Waldbesitzer spendeten dankenswerter Weise alles benötigte Bauholz, dessen Wert mit rd. 21.500,-- DM zu veranschlagen war.
Im Zusammenhang mit der Finanzierung hob Hilmer die tatkräftige Mithilfe der Feuerwehrkameraden und die Spendenbereitschaft der Bürger hervor, die die Grundlage für die großzügige Mitfinanzierung durch den Verein bildete. Er bedankte sich bei dem früheren Kommandanten Josef Killinger, der sich während seiner Amtszeit voll für den Bau eingesetzt hatte, sowie bei Herrn Hinke, der eine großzügige Spende gegeben und auch sonst immer ein offenes Ohr für die Belange der Feuerwehr habe. Nicht zuletzt gedachte er der verstorbenen Frau Toso, die das für den Bau erforderliche Grundstück kostenlos bereitgestellt hatte.

Nach dem Neubau des Gerätehauses wurde lange darüber gesprochen, den Schlauchturm und die Nordseite des alten Feuerwehrgerätehauses renovieren zu müssen. Die Ausführung der Arbeiten scheiterte aber immer wieder an den Schwierigkeiten der Einrüstung des Giebels und vor allem des Turms. 

1998 war es dann doch soweit: Der Entschlossenheit des damaligen Jugendwartes Volker Schmid, der bei der Fa. Herbert Kern das benötigte Material beschaffte, ist es zu verdanken, dass mit Hilfe der Arbeiter des gemeindlichen Bauhofes die Gebäudeteile eingerüstet werden konnten. Georg Ebner falzte für den Turm ein neues Blechdach zurecht, verfaulte Fensterstöcke wurden repariert, Kaminbleche und Windläden erneuert.  In nahezu zweiwöchiger Arbeit führten Hans Lehner und Willi Schneider fachkundig die erforderlichen Malerarbeiten aus. Mit Hilfe der Drehleiter der FFW Grafenau wurde dem Turm zum Abschluss der Arbeiten ein vergoldeter Wetterhahn aufgesetzt. Martin Grill fertigte dafür einen Drehkranz, damit stets sichtbar ist, woher der Wind weht. 

Die mit dem Neubau des Gerätehauses installierte Anlage zur Abgasabsaugung genügte mit der Zeit nicht mehr den Anforderungen. Im Jahre 2014 wurde deshalb eine neue Abgasabsaugung für 3 Stellplätze als sog. „mitfahrende Anlage“ innerhalb des Gebäudes mit einem Fahrweg von ca. 9 m mit einem Kostenaufwand von rd. 7.200,00 Euro durch den Markt eingerichtet.

Schulungsraum

Unser Schulungsraum ist für sämtliche Eventualitäten ausgestattet.

  • Flexibe Tischanordnung
  • Ausreichende Bestuhlung
  • Tageslichtprojektor
  • Flipchart
  • Beamer
  • festinstallierte Projektionswand
  • Beschallungsanlage

Hierin werden Theorieabende für die Mannschaft durchgeführt. Weiterhin finden regelmäßig Weiterbildungen für die Führungskräfte der Feuerwehr statt.