Neuwahlen und 56 Einsätze

20. November 2018
Jahreshauptversammlung 2018

Personeller Neuanfang bei der Schönberger Wehr

Wechsel in Verwaltungsrat und aktiver Wehr – Herbert Kern bleibt 1. Vorsitzender

Von Volker Ernst 
Schönberg. Mit einer neuen Mannschaft ging die Freiwillige Feuerwehr Schönberg aus der diesjährigen Jahreshauptversammlung, nachdem einige sich nicht mehr zu Wahl stellten.
  Der Wiederwahl stellte sich der bisherige 1.Vorsitzende Herbert Kern. Ohne Gegenkandidaten erreichte er sicher die erforderliche Mehrheit. Nicht mehr zu Wahl stellte sich der langjährige 2. Vorsitzende Helmut Beckert. 
 Kern lobte seinen bisherigen Stellvertreter und würdigte vor allem die Leistungen Beckerts in der Ausbildung: „Die meisten hier im Saal wurden von ihm bestens ausgebildet. Er legte die Grundlage für die meisten Leistungsabzeichen.“ Im Rahmen eines Kameradschaftsabends soll Beckert gebührend geehrt werden.
  Als neuer stellvertretender Vorsitzender wurde Alexander Kern gewählt. Das Amt der Schriftführerin bleibt in den Händen von Susanne Bauer. Als neuer Kassier wurde Stephan Baumann gewählt. Neu gewählt wurden auch die Vertrauensleute Uli Hurzlmeier und Susanne Bauer, die in ihrem Amt Andrea Süß und Manfred Langner nachfolgen. Die Kasse wird auch in Zukunft von Anton Friedl und Günther Krause geprüft.
 Im Anschluss an seinen Bericht konnte Herbert Kern Otto Peter als Dank für über 50-jährige Unterstützung zum Ehrenmitglied der Freiwilligen Feuerwehr Schönberg ernennen.
 Auch in der aktiven Wehr gab es zum Tag der Jahreshauptversammlung einen Wechsel: Volker Schmid gibt sein Amt als Atemschutzwart und Chemieschutzwart an Michael Hansbauer ab. Noch nicht besetzt ist derzeit das Amt der Jugendwarte, nachdem Johannes Wagner und Andrea Moosbauer ihr Amt bereits zu Beginn des Jahres niedergelegt hatten.
 Mit 56 Einsätzen im vergangenen Jahr wurde die Schönberger Feuerwehr im Schnitt mindestens einmal pro Woche zu Hilfe gerufen und leistete dabei 748 ehrenamtliche Arbeitsstunden, berichtete der erste Kommandant Walter Süß. Dabei handelte es sich fast ausschließlich um technische Hilfeleistungen etwa nach Verkehrsunfällen. „Von schlimmeren Bränden sind wir verschont geblieben“, so der Kommandant. Er erwähnte dabei den schweren Verkehrsunfall mit einem Todesopfer auf der B85 oder die Bekämpfung eines Waldbrandes in der Nähe von Habernberg. In unwegsamen Gelände mussten die Gerätschaften weit getragen werden.
  Zusätzlich leistete man 19 Übungen und fünf Atemschutzübungen, darunter die drei Tage dauernde internationale Waldbrandübung am Dreisessel. Süß erwähnte auch den Feuerwehrbedarfsplan, der über zwei Jahre hinweg erstellt und im Januar fertiggestellt wurde. Demnach sei die Schönberger Feuerwehr Tag und Nacht alarmsicher. In Folge des Bedarfsplanes würde nun ein neuer Spreizersatz angeschafft und das Feuerwehrhaus umgebaut. Auch die Beschaffung eines neuen Tanklöschfahrzeuges sei im Bedarfsplan vorgesehen. Hier wolle man noch in diesem Jahr die Projektierung starten. Er dankte der Marktgemeinde für die Unterstützung bei den Neuanschaffungen wie auch bei der Ausbildung.
 Durch die abgeleisteten Kurse konnte Süß auch einige Ernennungen vornehmen. Andrea Loibl wurde zur Oberfeuerwehrfrau ernannt, Thomas Schmid zum Hauptfeuerwehrmann, Silke Langner zur Hauptfeuerwehrfrau und Mario Bauer zum Oberlöschmeister. Aus der Jugendfeuerwehr konnten Annalisa Ertl und Swas Adbelrahman in den aktiven Dienst übernommen werden, als Neueinsteiger wurde Florian Resch in den aktiven Dienst aufgenommen.
 „Neuwahlen sind immer etwas Spannendes, das Meinungsbild ist durchaus gespalten“, stellte Bürgermeister Martin Pichler in seinem Grußwort fest. Er bat aber, in den kommenden sechs Jahren Differenzen zu überwinden und sich mit vollem Einsatz für den Verein und die aktive Mannschaft einzusetzen. Auch Pichler ging auf den Feuerwehrbedarfsplan ein. Mit diesem habe man einen Weg an die Hand bekommen, den man nun gemeinsam mit den Feuerwehren gehen wolle. So werden Beschaffungen im Feuerwehrwesen in der Bevölkerung nicht unkritisch gesehen. Mit dem Bedarfsplan habe man aber eine gute und objektive Entscheidungsgrundlage.
 Kreisbrandrat Norbert Süß stellte fest, dass man mit 26 aktiven Feuerwehrdienstleistenden auf 1000 Einwohner in Bayern noch gut aufgestellt sei, eine Zahl die sowohl im nationalen wie auch im internationalen Vergleich sehr gut sei. Die Anzahl der aktiven Feuerwehrleute und der zur Verfügung stehenden Fahrzeuge sei in den letzten Jahren stabil, stehe aber einer stark steigenden Anzahl an Alarmierungen gegenüber. „Die Belastung für jeden Aktiven ist deutlich angestiegen“, so Norbert Süß. 
 Er lobte die Jugendarbeit der Schönberger Wehr: „Johannes Wagner und Andrea Moosbauer haben eine hervorragende Arbeit geleistet. Jugendarbeit muss aber Thema aller sein und jeder Aktive muss sich um die Jugendarbeit kümmern.“ Der Kreisbrandrat warnte schließlich vor Kriminellen, die sich angeblich im Namen von Feuerwehr oder Landratsamt Zutritt in die Häuser erschwindelten, um die Rauchmelderpflicht zu kontrollieren. „Es gibt keine solchen Kontrollen“, so der Kreisbrandrat, „dennoch sollten die kleinen Lebensretter natürlich installiert sein.“

Quelle: pnp vom 22.02.2018